Ausgezeichnet! – Dennis Mathia

10. Dezember 2025
Fritz-Leonhard-Reuther-Preisträger Dennis Mathia im Interview

Am Tag der Preise und Stipendien am 27.11.2025 erhielt Dennis Mathia, Master-Absolvent der Informationstechnik, den Fritz-Leonhard-Reuther-Preis für den besten Studienabschluss des vergangenen Jahres. Was unseren Preisträger in seiner Studienzeit besonders geprägt hat, womit er sich in seiner Masterarbeit beschäftigt hat und wie es für ihn nach seinem Abschluss an der TH Mannheim weitergeht, verrät er uns im folgenden Interview.

Susanne Hammer und Dennis Mathia (Foto: Stephan Ditgens)
Wie hat Sie die Nachricht erreicht, dass Sie Preisträger des Fritz-Leonhard-Reuther-Preises sind? Und was haben Sie zuerst gedacht, als Sie erfahren haben, dass Sie Jahrgangsbester der Technischen Hochschule Mannheim sind?

Als mich die Nachricht per Mail erreichte, war ich zunächst wirklich überrascht, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Die Freude darüber kam allerdings sehr schnell. Gleichzeitig habe ich mich gefragt: Warum gerade ich? Nach welchen Kriterien wird dieser Preis überhaupt vergeben?
Diese Neugier hat mich dann direkt dazu gebracht, mich genauer über den Preis und seine Bedeutung zu informieren.

Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?

Für mich ist diese Auszeichnung vor allem eine große Anerkennung für die Leistungen und den Einsatz, die ich während meines Studiums erbracht habe. Sie zeigt mir, dass sich die investierte Zeit und Mühe gelohnt haben.

Worum ging es in Ihrer Master-Thesis und wieso haben Sie sich genau mit diesem Thema beschäftigt?

Meine Master-Thesis habe ich in Zusammenarbeit mit der Vector Informatik GmbH durchgeführt. Darin habe ich ein Konzept entwickelt, um die Interprozesskommunikation innerhalb der MICROSAR-Adaptive-Middleware messen und in CANape visualisieren zu können. Dazu habe ich untersucht, wie diese Kommunikation in MICROSAR Adaptive aufgebaut ist und wie sich die relevanten Daten aus MICROSAR Adaptive heraus extrahieren und in CANape darstellen lassen.
Das Ergebnis war ein prototypischer Ansatz, der die IPC-Daten erfassen, interpretieren und in CANape visualisieren kann.

Ich habe mich damals aktiv nach möglichen Abschlussarbeitsthemen umgehört. Als mir mein späterer Betreuer den Umfang und die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Arbeit vorstellte, war mir sofort klar, dass ich dieses Thema bearbeiten möchte. Es bot technische Tiefe, Praxisbezug und ein sehr spannendes Gesamtbild.

Wie fiel eigentlich die Entscheidung für ein Studium der Informationstechnik?

Durch meine Ausbildung zum Mechatroniker und die anschließende Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Mechatronik hatte ich bereits früh Berührungspunkte mit der Informationstechnik. Dieses Gebiet ist sehr vielseitig und zukunftsweisend. Mir war deshalb schnell klar, dass ich dieses Wissen durch ein Studium weiter vertiefen möchte.

Welche beruflichen Ziele hatten Sie vor Ihrem Studium? Haben sich Ihre Ziele während des Studiums geändert?

Mir war schon vor dem Studium wichtig, an interessanten und herausfordernden Projekten mitzuwirken und interdisziplinär zu arbeiten. Ich wollte eine Tätigkeit, die mich täglich neu motiviert und mich fachlich und persönlich weiterbringt.
Diese Ziele haben sich im Laufe des Studiums nicht verändert, eher haben sie sich bestätigt und weiter gefestigt.

Wie ging es bei Ihnen nach dem Master weiter und was machen Sie aktuell? Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Nach dem Master habe ich eine Stelle als Projektleiter für Digitalisierungslösungen bei der Joseph Vögele AG in Ludwigshafen angetreten. Die Digitalisierung von Straßenbaumaschinen und die damit verbundenen Prozesse haben mich von Anfang an fasziniert. In meiner aktuellen Rolle habe ich vielfältigen Kontakt mit unterschiedlichen Abteilungen und Menschen, und ich arbeite an technischen Fragestellungen, die sowohl anspruchsvoll als auch spannend sind.

In den kommenden Jahren möchte ich mich im Unternehmen weiter etablieren und meine Kenntnisse sowie Fähigkeiten ausbauen, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln, sowohl fachlich als auch persönlich.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit?

Insgesamt blicke ich auf eine sehr schöne und prägende Studienzeit zurück. Besonders der Zusammenhalt und die gemeinsamen Lernsessions mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen haben maßgeblich zu meinem Erfolg beigetragen. Aber auch die Gespräche mit Professorinnen und Professoren, Tutorinnen und Tutoren sowie den Institutsmitarbeitenden, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vorlesungen, haben mich motiviert und mir das Gefühl gegeben, auf dem richtigen Weg zu sein.

Gibt es etwas, das Sie den Ihnen nachfolgenden Studierenden an der TH Mannheim mit auf dem Weg geben möchten? Ein Tipp wie man Fritz-Leonhard-Reuther-Preisträger wird zum Beispiel?

Mir haben vor allem Lerngruppen, der kontinuierliche Austausch und die Diskussionen mit Kommilitonen und Lehrenden geholfen. Dadurch bekommt man neue Perspektiven, vertieft das Verständnis und erweitert seine Sichtweisen.
Ob das automatisch zum Fritz-Leonhard-Reuther-Preis führt, kann ich nicht sagen, aber es trägt definitiv zu einem erfolgreichen Studium bei.

Wissen Sie schon, was Sie mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 € machen werden?

Ja, meine Freundin und ich werden nächstes Jahr heiraten, und dafür kann ich das Preisgeld sehr gut gebrauchen. Es freut mich natürlich besonders, dass diese Auszeichnung auf so schöne Weise in unser gemeinsames Leben einfließen kann.

Herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen! Wir wünschen Herrn Mathia alles Gute, viel Erfolg und Freude für die berufliche und private Zukunft!


Zum Fritz-Leonhard-Reuther-Preis

Mit der Verleihung des Fritz-Leonhard-Reuther-Preises fördert der Verein der Freunde der Hochschule Mannheim den wissenschaftlichen Nachwuchs und zeichnet hochschulweit die beste Absolventin bzw. den besten Absolventen eines Studienjahres aus. Die mit 2.500 € dotierte Auszeichnung wird bereits seit 1978 vergeben und ist damit der älteste Preis an der Hochschule Mannheim.

Fritz Leonhard Reuther, geboren 1909 in Mannheim-Waldhof, war der erste Präsident des Vereins der Freunde der Hochschule Mannheim, der 1958 gegründet wurde. Insgesamt 20 Jahre leitete Reuther die Geschicke der Fördergemeinschaft. Er war Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender in der von seinem Großvater gegründeten Armaturen- und Messgerätefabrik „Bopp & Reuther GmbH“. Fritz Leonhard Reuther wurde am 14.02.1979 zum ersten Ehrensenator der Hochschule ernannt. Er starb 1983.